Samichlaus

Wenn der Samichlaus mit seinem eindrücklichen Gefolge durch Luzerns Gassen und Häuser zieht, erfreut er jedes Jahr zahlreiche Menschen.
An der Spitze schreitet majestätisch der Mann mit dem weissen Bart, roter Mitra und rotem Mantel. Zu seinen Begleitern gehören ein Esel sowie die Jocher, Diener und Zwergli. Wie schon viele 100 Jahre zuvor beschenkt der Tross, nach dem Vorbild des wohltätigen Nikolaus von Myra, die vielen Kinder, welche seine Route säumen, mit Lebkuchen, Nüssen, Mandarinen und anderen vorweihnächtlichen Köstlichkeiten.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für all die vielen stimmungsvollen und schönen Erlebnisse, Begegnungen und Besuche, die ich und meine Helfer in Kindergärten, Kitas, Altersheime, Vereine, Firmen und Familien machen durften.
Ein grosses Danke gebührt auch all den Helfenden im Hintergrund. Und natürlich danke ich auch allen Gönnern und Familien für ihre grosszügigen Spenden, welche es uns ermöglicht diesen schönen Brauch auch in den kommenden Jahren in diesem schönen Rahmen weiterzuführen.

 
 

NIKOLAUS VON MYRA

Wer ist der geheimnisvolle Alte mit dem weissen Bart, der unseren Kindern jedes Jahr am 6. Dezember Grittibänz, Nüsse und Mandarinen bringt?

Der Brauch des Samichlaus hat seinen Ursprung im vierten Jahrhundert nach Christus. Der Bischof Niklaus von Myra wirkte im Gebiet der heutigen Türkei als Schutzpatron der Kinder, Seefahrer, Fischer, Liebenden und Reisenden.

Der Legende nach, verteilte der Bischof Niklaus, nach dem Tod seiner Eltern, sein gesamtes Erbe an armen Menschen in seiner Heimatstadt Patara. Danach verliess er die Stadt und wurde später zum Bischof von Myra geweiht. Dies ist auch der Grund warum der Samichlaus meist in Bischofsrobe und mit Bischofshut erscheint.

Im Bischof Nikolaus Leben häufen sich viele gute Taten, die er vollbracht haben soll. Zum Beispiel kleidete er sich jedes Jahr an seinem Geburtstag in seine Bischofsrobe, nahm seinen Hirtenstab und belud seinen Esel mit einem Sack gefüllt Mandarinen, Äpfeln, Nüssen und Honigkuchen. Diese Leckereien verteilte er auf den Gassen.

Der Samichlaus-Brauch kommt trotz alledem nicht allein aus der Geschichte des heiligen Sankt Nikolaus von Myra. Es gab im Laufe der Geschichte noch einen zweiten Nikolaus, welcher erst Abt und später ebenso Bischof von Myra wurde und die Schüler nach ihren guten und schlechten Taten befragte. Am Schluss erhielten die Schüler daraufhin jeweils noch ein kleines Geschenk.

Im Laufe der Zeit vermischten sich diese beiden Figuren und es entstand der Samichlaus-Brauch, so wie wir ihn heute zelebrieren.

 

Hausbesuche bei Familien

Der Samichlaus besucht jedes Jahr, nebst Kitas, Alters- und Pflegeheimen und Firmen, auch viele Familien und freut sich über all die strahlenden Kinderaugen. Daher lohnt es sich, die Familie auf meinen Besuch vorzubereiten, der den Kindern Freude bringen und keine Angst machen sollte. Daher bitte ich Sie, nicht mit dem Samichlaus, dem Knecht Ruprecht oder den Schmutzlis zu drohen. Denn als Samichlaus bin ich ein Kinderfreund und lobe und ermahne gleichermassen.
Um meine Aufgabe beim Besuch gut zu erfüllen, können Sie mir Notizen mit zwei, drei guten und weniger guten Eigenschaften zustellen. Ich werde während meines Besuches vielleicht nicht die ganze Liste aufzählen, sondern eine Auswahl an lobens- und tadelswerten Eigenschaften vornehmen. Es ist immer auch wertvoll, wenn ich etwas über die anwesenden Erwachsenen, sei es Lobens- und Tadelnswertes, sagen kann, so dass Ihr Kind nicht alleine als «Sünder» im Wohnzimmer sitzt.

Ich freue mich jetzt schon, auf den Besuch bei Ihnen.

Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie frühzeitig Bescheid, wann der Samichlaus mit seinem Gefolge bei Ihnen vorbeischauen wird.

Als Samichlaus schätzte ich es, in eine Wohnung eintreten zu dürfen, die eine freundliche Atmosphäre ausstrahlt. Daher bitten wir Sie, dass während dem Besuch kein Fernseher oder Musikanlage laufen.

Zum Schluss des Besuchs freut sich der Samichlaus, wenn die Kinder einen Vers, ein Lied oder auf ihrem Instrument etwas vortragen. Danach wird sich der Samichlaus und sein Gefolge aufmachen zu den nächsten Kindern.

 

SAMICHLAUSSPRÜCHLI FÜR FAMILIEN

Samichlaus du grosse Ma,
darf ich ächt mis Seckli ha?
Ich ben ganz lieb xe s ganze Johr
chasch mer s glaube da isch wohr.

***

Samichlaus ech hätt en Wunsch:
Wenn du denn zu üs hei chonnsch
wett ich mit dir use goh
und e chli zum Esel schtoh
wett sin Chopf i’d Arme näh
und em e chli z’Ässe gäh

***

Samichlaus wo chonsch du här?
Werom isch ou din Sack so schwär?
Bisch de ganzi Wald dore gloffe?
Hesch vellecht s Chrischtchindli troffe?
S het sicher gseit, es chömi ou scho glii.
Gäll Chlaus, ich bin e(n) Liebi(e) gsi.

***

Äs dunklet scho durs Gässli y!
dr Samichlaus chonnt jetzt de gly!
Ä chalte Wind blosst i sis Horn,
vellecht, vellecht gehts Schnee bis morn!
Oh wenn doch so nä Wulchä chäm,
und huffä Schnee uf d Ärdä nähm,
de wer dr Samichlaus sicher froh,
de chönnt er mit em Schlittä cho!